Fühlbare Druckveredelung für Etiketten
Die Gruppe der Prägetechniken umfasst eine Vielzahl verschiedener Verfahren – aber alle haben etwas gemeinsam: Beim Prägen von Etiketten wird der Bedruckstoff partiell oder flächig unter Einfluss von Druck und Temparatur verformt. Grundlegend lassen sich die Prägetechniken danach unterscheiden, ob Prägefolien verwendet werden oder nicht. Kommen keine Folien zum Einsatz, spricht man vom Blindprägen, wobei hauptsächlich fühlbare Verformungen und sichtbare Licht-/Schatten-Effekte erzeugt werden. Kommen dagegen zusätzlich Prägefolien zum Einsatz, entstehen neben den fühlbaren Verformungen auch ganz beeindruckten Farbeffekte.
Nachfolgend möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Welt der Druckveredelung von Etiketten geben. Wenn Sie Fragen haben, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Wir beraten Sie gern!
Blindprägung – Etiketten mit Prägungen in Reinform
Die Blindprägung ist eine der ältesten profilgebenden Veredelungsverfahren. Sie kommt ganz ohne den Einsatz von Farben, Folien oder anderen Stoffen aus. Durch den Einsatz eines Prägestempels auf dem Bedruckstoff des Etiketten entsteht durch Druck eine dreidimensionale Verformung. Wirkt das Motiv erhaben, spricht man von einer Hochprägung. Wirkt es hingegen vertieft, ist von einer Tiefprägung die Rede.
In der Regel werden Logos, Wappen, Symbole oder Schriften auf den Etiketten geprägt. Das haptische Erlebnis wird noch verstärkt durch wechselnde Licht- und Schatten-Effekte. Somit treten einzelne Elemente hervor und wirken lebendiger.
Die Blindprägung verleiht Ihren Etiketten eine besondere Eleganz und eignet sich für nahezu alle Oberflächen.
Planprägung – Etiketten mit eleganten Prägeeffekten
Bei der Planprägung wird mit Hilfe eines flachen Prägestempels (Patritze) und einer planen Unterlage der Bedruckstoff der Etiketten partiell verformt. Somit handelt es sich dabei stets um eine Tiefprägung, welche je nach Krafteinwirkung mehr oder weniger stark ausgeprägt ist.
Die Planprägung kann als Blindprägung oder Heißfolienprägung umgesetzt werden. Als Heißfolienprägung umgesetzt, entstehen meist kaum spürbare Einprägungen auf den Etiketten – es wirkt eher, als würden Folie und Bedruckstoff auf einer Ebene liegen. Die visuellen Stärken liegen klar in den verschiedenen Matt-/Glanz-Effekten, da die kaum vorhandenen Einprägungen keine Licht-/Schatten-Effekte verursachen. Wird dieses Verfahren dagegen als Blindprägung realisiert, fallen die Einprägungen auf den Etiketten deutlich stärker aus und erzeugen damit auffällige Licht-/Schatten-Effekte. Besonders gut eignet sich die Planprägung zum Beispiel für Schriften und wirkt auch in dezenter Anwendung hochwertig und elegant.
Reliefprägung – Etiketten mit besonders plastischen Effekten
Bei einer Reliefprägung lassen sich durch ausgeprägte Höhen und Tiefen im Prägewerkzeug besonders plastische Effekte auf dem Bedruckstoff der Etiketten erzielen. Hierfür sind stets zwei Prägewerkzeuge erforderlich: die Patrize (Prägestempel) und die Matrize (Gegenstück). In der Regel werden erhabene Motive (als Hochprägung) realisiert und oftmals als Blindprägung umgesetzt. Die Reliefprägung lässt sich aber durch den Einsatz von Prägefolien auch als Heißfolienprägung realisieren.
Durch die erzeugte Oberflächenstruktur auf den Etiketten werden je nach Blickwinkel deutlich sichtbare Licht-/Schatten-Effekte erzielt. Wird die Reliefprägung als Heißfolienprägung realisiert, sind auch verschiedene Matt-/Glanz-Effekte sichtbar. Zudem ist das Prägemotiv haptisch spürbar. Die Reliefprägung wirkt aufgrund der fühlbaren strukturierten Oberfläche stilvoll und hochwertig.
Strukturprägung – Etiketten mit Strukturoberflächen
Um Etiketten eine leicht strukturierte rasterartige Oberfläche zu verleihen, wird die Strukturprägung als Sonderform der Reliefprägung angewendet. Dabei wird der Bedruckstoff der Etiketten ganz oder teilweise mit einem strukturierten Prägestempel (Patrize) bearbeitet, welcher mit Gegendruck (Matrize) eine dreidimensionale Verformung des Materials erzeugt. Die strukturierten Bereiche der Etiketten liegen geringfügig höher bzw. tiefer als die übrigen Flächen.
Durch die leichte Oberflächenstruktur werden je nach Blickwinkel unterschiedliche Licht-/Schatten-Effekte erzielt. Bei der Umsetzung als Heißfolienprägung lässt sich gut mit der Wirkung der verschiedenen matten bzw. glänzenden Folien spielen. Zudem ist das Prägemotiv auf den Etiketten haptisch spürbar. Diese Art der Prägung zeichnet sich durch ein visuell hochwertiges Erscheinungsbild und eine fühlbare Veränderung der Haptik der Etiketten aus.
Micro-Embossing – Etiketten mit Microstrukturen
Das Micro-Embossing wird als Planprägung mit nur einem Prägewerkzeug, dem Prägestempel (Patrize), realisiert. Die Microstrukturen auf dem Prägestempel sind so fein, dass dabei nicht der Bedruckstoff der Etiketten, sondern lediglich die Prägefolie oder bspw. der Drucklack, verformt wird. So lassen sich feinste Bildmuster oder Strichzeichnungen auf den Etiketten umsetzen. Beim Micro-Embossing handelt es sich um eine Tiefprägung.
Die feine Oberflächenstruktur erzeugt je nach Blickwinkel verschiedene Licht-/Schatten-Effekte auf den Etiketten und es lässt sich gut mit der Wirkung der verschiedenen matten zum Beispiel glänzenden Folien spielen. Zudem ist das Prägemotiv haptisch leicht zu spüren. Diese Form der Prägung wirkt aufgrund der filigranen Oberfläche besonders elegant.